Ernährung beschrieben von Hildegard von Bingen:

Mittelalter

»Wenn der Mensch isst und trinkt, dann führt er vitale, vernünftig geregelte Zugkraft im Menschen den Geschmack, den feineren Saft und den Geruch der Speisen und Getränke aufwärts zu seinem Gehirn und erwärmt es, indem es seine feinen Gefäße ausfüllt. Die übrigen Bestandteile dieser Speisen und Getränke, die in den Magen gelangen, erwärmen das Herz, die Leber und die Lunge; sie ziehen von diesem Geschmack, den feinen Saft und den Geruch in ihre feinen Gefäße, sodass diese davon ausgefüllt, erwärmt und ernährt werden, wie wenn man ein völlig vertrocknetes Darmstück in das Wasser legt und es dadurch weich wird, aufquillt und sich auffüllt. Wenn also ein Mensch isst und trinkt, werden seine Gefäße mit dem Saft von den Speisen und Getränken aufgefüllt und erwärmt, und jeder Saft wärmt in den Gefäßen das Blut und die Flüssigkeit, und das Blut, das im Fleisch ist, zieht vom Saft in den Gefäßen seine rote Farbe an.«

Quelle: AMS Autoren- und Medienservice, Reute, unter Mitwirkung von Anett Röger, Annette Bauer, Katja Rußhardt und Christiane Schmid, »Das große Buch der Hildegard von Bingen« Bewährtes Heilwissen für Gesundheit und Wohlbefinden, Komet Verlag GmbH Köln

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