Zeitumstellung, verrückte Ressourcennutzung, Mensch greift in die Natur ein

Lasset uns an den Zeigern drehen ;-)

Die Einen sagen, Zeit sei relativ, die Anderen meinen das Gegenteil. Die Deutsche Bahn hat ihre ganz eigene Meinung; der Busfahrer, der vor mir die Tür schließt und wegfährt, hat seine ziemlich spezielle Meinung, was Zeit angeht. Die Natur hat wiederum ihre ganz eigene Meinung. Der Mensch auch. Zeitmaschinen gibt’s nicht – von wegen. Wir drehen einfach an den Zeigern 😉  Also heute schon an den Zeigern gedreht? Bitte einfach 1 Stunde zurückdrehen. Und mach’ etwas aus deiner gewonnenen Zeit!

Gibt es eigentlich Berechnungen, welche die gesamten Kosten und Nutzen der jährlich zweimal vorgenommenen Zeigerdrehens ins Verhältnis stellen? Wir sollten z. B. Landwirte fragen, die dadurch zeitlich in eine Zwischenwelt gebeamt werden, denn einerseits ändert sich für sie nichts, denn Pflanzen und Tiere werden nicht dadurch beeinflusst, dass ein Teil der Menschheit an den Zeigern dreht. Andererseits müssen sie ihre Produkte natürlich zu ganz bestimmten Zeiten handeln und transportieren, jedoch selbst möchten sie ja natürlich auch weiterhin in der menschenangepassten Zeit leben. Es wäre fatal, wenn sie bei einem Date eine Stunde zu spät erscheinen würden 😉  Empfehlenswert ist es an dieser Stelle, einfach zwei Uhren anstatt einer einzigen zu tragen.

Noch etwas verrückter wird’s, wenn du global geschäftstüchtig unterwegs bist. Dafür gibt’s aber auch schon eine etablierte Lösung. In so ziemlich jedem flugplatznahen Hotel ist die Rezeption mit etlichen Uhren ausgestattet, die unsere unterschiedlichen Zeitzonen rund um unseren Globus durch Anzeige von Zeigern auf Zifferblätter visualisiert.
Zeitumstellung, verrückte Ressourcennutzung, Mensch greift in die Natur ein
Die wirkliche Lösung besteht wahrscheinlich in der folgenden Überlegung. Wie wäre es, wenn ein riesiger Satellit in die Erdumlaufbahn geschickt werden würde, ausgestattet mit  Supersonnensegeln, bestehend aus reflektierender Aluminiumfolie? Das würde einen riesengroßen Reflektor erzeugen, der auf der sonnenabgewandten Seite einfach durch die reflektierten Sonnenstrahlen die böse schattige Erde mit natürlichem Licht durchfluten könnte. Hat sich denn schon einmal jemand überlegt, was das für Wachstumschancen bedeutet? Pflanzen könnten ab sofort rund um die Uhr wachsen, eine menschengemachte Photosynthese-Flatrate würde sozusagen erzeugt werden. Kostenlos auch für Tiere. Sie könnten schneller wachsen und eher konsumiert werden. Und dieses unnatürliche LED- und Neonlicht mit seinen kalten Wellenlängenbereichen, die den Menschen eher depressiv machen, könnte größtenteils einfach eingespart werden. Menschen würden ab sofort rund um die Uhr arbeiten und konsumieren können! Globaler wirtschaftlicher Aufschwung wäre die Folge. Natürlich müssten durch das immense Wachstum noch schneller beispielsweise Regenwaldflächen den nun wirklich benötigten Bedürfnissen des Menschen weichen. Auch kein Problem, denn wir brauchen ja nur den Winkel der Sonnensegel verändern und können so die gesamte Sonnenenergie in einem Punkt auf der Erde zu fokussieren, ähnlich dem Brennpunkt einer Lupe. In Sekundenschnelle könnte Tausende Quadratkilometer Regenwald ausgelöscht werden. Und das Beste – man würde Brandbeschleuniger sparen.

Wenn man diesen Brennpunkt computergesteuert über ganze Landschaften fahren lassen würde, könnte man damit auf der Erde quasi schreiben. Völlig neue Nutzungsarten, wie z. B. alternative Werbeplatzierungen, die automatisch per Google Earth gezeigt werden würden oder für ganz neue Märkte – nämlich falls Außerirdische einmal an unserem Globus vorbeirauschen, könnten sie diese Botschaft lesen. Ok – dass Außerirdische überhaupt vorbeikommen, und dass sie diese Nachricht überhaupt entschlüsseln werden können, und dass eine Werbebotschaft überhaupt irgendeinem Unternehmen wirklichen Umsatzzuwachs beschert, und dass es die Menschheit dann überhaupt noch gibt, zugegeben – das ist ziemlich unwahrscheinlich. Aber wenn man ganz neue Wege beschreiten will, muss man schon mal bereit sein, ein Risiko dabei einzugehen, sonst wird das nix mit der unendlichen Wirtschaftsentwicklung. Und außerdem – wenn genügend Venture Capital bereitgestellt wird und alles schiefgeht, macht man die Firma dicht, und automatisch müssen ja wieder die Staaten für den Schaden aufkommen.

Nun, was sollte man auf die Erdoberfläche überhaupt schreiben? Aus vorher genannten Gründen, die eine Monetarisierung des Vorhabens sehr unwahrscheinlich erscheinen lassen, bin ich für etwas Allgemeines, was jeden anspricht. Zum Beispiel: »Wer das liest ist doof«. Oder besser noch: »Seht Ihr, dass wird daraus, wenn man beginnt, an den Zeigern zu drehen, um jede erdenkliche Ressource dieser Welt abschöpfen zu können.«

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen