TTIP + CETA, Interviews, Meinungen, Demo Berlin 2016

Teil 9 • Ende?

Zum Abschluss unserer kleinen Berichterstattungsreise möchten wir das Ganze einmal von der Sichtweise her umdrehen. Also von der ganz anderen Seite, vom Konsumenten aus, beleuchten. Wie sieht es an dieser Stelle mit der Transparenz aus? Hier können wir viel Zeit sparen, denn jeder braucht nur über sich nachzudenken, welche Informationen er wem zugänglich macht oder machen muss. Und das gegenüber unzähligen Behörden, Ämtern, Institutionen, Versicherungen, Suchmaschinen, sozialen Netzwerken – in Zeiten der Vorratsdatenspeicherung spricht man seit einigen Jahren bereits vom gläsernen Menschen. Wie sieht es im Gegensatz dazu mit der Transparenz von Großunternehmen aus (bitte nicht mit dem Klein- und Mittelstand verwechseln), die plötzlich, ganz unverhofft, aus heiterem Himmel in dem einen Land gar keine Steuern mehr bezahlen oder in den Genuss von unzähligen Vorteilen gelangen, und dann trotzdem irgendwann völlig überschuldet in die Pleite rauschen und die halbe Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen?


Wettbewerbsverzerrend wirken schon lange Machtkonstellationen, die selbst Staaten, die zusammenarbeiten und gleiche Ziele haben (nämlich gerechtere Bedingungen), nicht mehr hinbekommen. Steueroasen werden eben nicht einfach so geschlossen. Länder, in denen Steuer- und andere Vorteile für einzelne Megaunternehmen gelten, lassen den Rest der Welt ziemlich alt aussehen. Machthandelshemmnisse, die sich eher zuspitzen als abnehmen, sind die Folge.

An dieser Stelle sollten selbst Unternehmerherzen nach mehr Wettbewerb und gerechten Bedingungen rufen, aber auch da und dort gibt’s wieder Abhängigkeiten, die das vielfach verhindern. Am Ende eines Skandals oder eines Megabetrugs oder einer Megapleite können dann einige wenigstens behaupten, vorher einmal darauf hingewiesen zu haben. Und sei es mit Transparenten auf einer Demo 😉

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