21 Lektionen für das 21. Jahrhundert, Yuval Noah Harari, Buchempfehlung, Kritik, © Verlag H.C. Beck

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert

Buchempfehlung

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert Yuval Noah Harari

Ein frischer Apfel oder ein Scheißhaufen – du machst erst etwas daraus!

Genau das hat der Autor vorausgesehen. Aus seinem aktuell erschienenen Buch können viele kurze Zeilen aus dem Kontext gerissen werden. An dieser Stelle ist es ganz positiv, denn ich denke, es bietet mir die Möglichkeit, den Inhalt auf den Punkt zu bringen, denn alles, was wir in der Welt, im ganzen Universum sehen, besteht letztlich aus kleinen Teilchen und erst das, was wir sehen, entsteht durch unsere Betrachtungsweise in unseren Köpfen.

Eigentlich ganz logisch. Ich weiß nur nicht, wenn man seine vorher erschienenen Bücher »Eine kurze Geschichte der Menschheit« und »Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen« nicht gelesen hat, ob man den Autor wirklich an allen Stellen vollends versteht. Was ich an diesem Buch schätze, ist die Offenheit. Man bemerkt, dass er in vielen Bereichen klar seine Meinung sagt. Ganz besonders natürlich diejenigen, die ihn selbst am meisten betreffen. Ich schätze sehr seine Betrachtungsweise, die mich ständig zum Lächeln bringt. Ehrlich – das schafft nicht jeder Autor und schon gar nicht bei so vielen ernsten Themen. Aber wenn man die Dinge ganz nüchtern betrachtet, kann man wirklich nur über vieles Lächeln. Ein persönliches Beispiel gefällig? Gründe eine GmbH! Wir haben das gerade hinter uns. Es ist auch ganz leicht 😉 Wenn man das einem kleinen Kind versuchen würde zu vermitteln, dann könnte sich das vielleicht so anhören:

»Hey, was hast du da eigentlich gemacht?«

»Na ich war bei einem Onkel (für den Leser: Notar), dem ich meine beschriebenen Blätter gegeben habe und der hat sie mir wieder vorgelesen.«

»Und warum? Du weißt doch, was dort draufsteht!«

»Ja, das kann ich dir nicht genau sagen. Das ist Gesetz. Das machen alles so.«

»Aha – und was ist ein Gesetz?«

»Naja, das haben Menschen vorher beschlossen, dass das so sein muss.«

»Ok verstehe ich nicht ganz, aber was hast du jetzt am Ende? Was ist bei der ganzen Sache, die soooo lange gedauert hat und soooo viele Leute und Papier benötigt hat, was ist dabei eigentlich herausgekommen?«

»Tja ich habe jetzt ein Stück Papier. Das kann ich abheften und in den Schrank stellen.«

»Und das ist deine Firma?«

»Ja, genau.«

Ende der Unterhaltung

Und was das Beste am Schluss ist? Ich muss mich turnusmäßig mit mir selbst hinsetzen und mich beraten, was in der Firma geschehen ist und was sein wird. Und das muss ich sogar belegen. Da muss ich wieder ein Blatt Papier beschreiben und beweisen, dass ich eine Sitzung mit mir selbst abgehalten habe. Das ist Gesetz. Dafür komme ich nicht in die Klappsmühle.

Und wenn wir geschichtlich schauen, wie sich die Menschheit entwickelt hat, gelangen wir Stück für Stück dorthin, dass vieles doch einen Sinn ergibt. Ok einmal mehr, einmal weniger 😉  Schicke 15.000 Menschen in ein Musikkonzert und schaue, was passiert. Sie werden geordnet ihre Plätze aufsuchen, sich reichlich amüsieren, und geordnet das Gebäude wieder verlassen. Stecke mal 15.000 Affen in dasselbe Gebäude und schaue, was dann passiert. Unzählige etablierte Regeln in all unseren Köpfen sorgen tagtäglich dafür, dass wir heil aus der U-Bahn kommen, dass wir Handel treiben können, über Tausende Kilometer hinweg, dass wir so zusammen leben, wie wir eben zusammen leben.

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert, Yuval Noah Harari, Buchempfehlung, Kritik, © Verlag H.C. Beck, Buchdarstellung

Eines ist sicher. Läuft dir jemand über den Weg, der dir die Welt oder gesellschaftliche Dinge oder nur einen komplexen Prozess in drei kurzen Sätzen erklärt, dann würde ich hellhörig werden und ihm nicht unbedingt meinen Glauben schenken, denn er muss stark abstrahieren. Wer abstrahiert, kommt mit einem Zerrbild um die Ecke. Wer mit einem Zerrbild erklärt, der hat die Macht, seine Aussage zumindest leicht nach seinen Zielen auszurichten. Jetzt entscheide du, ob es dir genügt, die Welt in Phrasen zu verstehen oder besser einige Dinge zu hinterfragen. Die Macht hast allein du, denn die Welt ist nicht einfach. Die Welt ist sehr komplex. Dazu kommt, welche Dinge in deinem Leben schon an deinem Geist geschliffen haben. Das beeinfluss deine Wahrnehmung. Darum wirst du auch andere Dinge aus diesem Buch erlesen als ich. Das Buch ist empfehlenswert und ich wünsche dir viele neue Erkenntnisse!

Andreas

Bildmaterial © Verlag C. H. Beck

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